Der Mensch als
in erster Linie sich optisch orientierendes Wesen ist aber
nur bereit das zu pflegen und zu entwickeln, was er auch tatsächlich
sieht und kennt. Während die Kreisstadt Homburg für
andere Bereiche aus ihrem kommunalen Aufgabenfeld bereits
ein gutes Stück Arbeit geleistet hat, fehlt für
den Bereich Umweltschutz" eine Dokumentation dessen,
was vorhanden sowie förder- und entwickelbar ist. Dies
überrascht, könnte die Kreisstadt Homburg ihr Umweltpotenzial
doch viel stärker herausstellen und damit auch gezielt
werben (weiche Standortfaktoren).
Homburg hat fünf landesweit bedeutende
Naturschutzgebiete und als Stadt des Baumes in waldreicher
Umgebung" einen Waldflächenanteil von rund 44 %.
Rund die Hälfte des Stadtgebietes ist als Fläche
für Landschaftsschutz dargestellt (darunter die großen
zusammenhängenden Waldbereiche wie Karlsberg-Wald und
Jägersburger Wald) und rund 35 % des Stadtgebietes sind
ausgewiesenes Wasserschutzgebiet.
Homburg hat aber nicht nur auf Biotop-, sondern
auch auf Artniveau bedeutende Vorkommen, die an dieser Stelle
unbedingt erwähnt werden müssen. Da lebt z.B. in
der Mastau bei Beeden eine Schmetterlingsart, die von europaweiter
Bedeutung ist. Am Zollbahnhof zwischen Limbach und Homburg
ist eine Heuschreckenart nachgewiesen, die bundesweit als
vom Aussterben bedroht" eingestuft wird und in
den Ausläufern der Kaiserslauterner Senke nordöstlich
Homburg ist das Vorkommen einer Amphibienart wahrscheinlich,
die ihren Schwerpunktraum eher im flachen Nord- und Ostdeutschland
hat.
Betrachtet man die Verbreitungsbilder dieser
und weiterer Arten, dann erkennt man, dass Homburg für
das Überleben solcher extreme Standorte bevorzugender
Arten bundesweit - ja sogar europaweit - eine besondere Verantwortung
hat.
Gerade die seltenen und charakteristischen
Arten und Biotope machen die regionale Eigenart der Kreisstadt
Homburg aus: Feucht- und Nassbereiche auf der einen, extreme
Trockenstandorte auf der anderen Seite. Beide Standortextreme
sind in Homburg repräsentativ ausgebildet. Dazu kommen
die ausgedehnten Wälder, die offenen Auen, die ausgedehnten
Niedermoorniederungen mit Resten ursprünglicher Moorvegetation
oder aber auch im Innenstadtbereich der (hohe) Anteil an Kleinlebensräumen
für wärmeliebende Arten wie z.B. die Mauereidechse.
Dass in Homburg unterhalb der Hohenburg-Ruinen
Schlossberghöhlen" zu besichtigen sind - mit
dem Prädikat Größte Buntsandsteinhöhlen
Europas" - ist bekannt. Dass es in Homburg aber eine
Binnendüne gibt, die als eine der mächtigsten Binnendünen
Südwest-Deutschlands gilt, wissen nur wenige Fachleute.
Diese und andere Lebensräume auf dem Gebiet der Kreisstadt
Homburg dem Interessierten näher zu bringen, ist Anlass
für die vorliegende Arbeit. Möge sie ihren Teil
dazu beitragen, den belebten Teil der Stadt Homburg künftig
besser entwickeln und schützen zu können. Denn nur
das, was man kennt, kann man auch schützen.
|